Berlin - Deutschlands Einzelhändler scheuen Investitionen in Klima- und Umweltschutz. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.
Nur 14 Prozent der Händler wollen Geld etwa in Stromtankstellen oder eigene E-Mobilität stecken, wie eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) zeigt. Knapp die Hälfte der Händler, die keine Lebensmittel anbieten, gibt sogar an, lediglich ins Kerngeschäft zu investieren - nicht in den Klimaschutz. HDE-Geschäftsführer Stefan Genth kann das Zögern insbesondere bei der E-Mobilität nachvollziehen: Es fehlten "passgenaue Förderungen" für Händler, damit wirtschaftlich investiert werden könne, sagte er. So gaben 30 Prozent der befragten Unternehmen an, grundsätzlich Hilfen für mehr Klimaschutz zu benötigen.
Jedoch gingen viele Förderprogramme an den Firmen vorbei. Die volle Finanzhilfe beim Aufbau von Ladesäulen etwa erhielten ausschließlich jene Unternehmen, die die E-Tankstellen rund um die Uhr verfügbar machten. Das aber scheitere im Falle der Händler oft an den Gesetzen: Vorgaben, etwa zum Lärmschutz, verpflichteten sie, die Tankstellen nach Ladenschluss abzusperren. "Das passt nicht zusammen", kritisiert Genth, es brauche "eine pragmatische Lösung".
Bei E-Taxen oder Privatwagen werde gerade das nächtliche Laden schließlich positiv gesehen, heißt es im Verband. Außerdem verpflichteten Städte und Kommunen Einzelhändler mitunter dazu, eine bestimmte Zahl von Stellplätzen für Kunden vorzuhalten - Parkplätze mit Ladesäulen zählten allerdings nicht dazu.
Foto: Verkauf in einem Kaufhaus (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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