Berlin - Die Kulturbranche in Berlin sieht der kommenden Einführung einer 2G-Regel weitestgehend gelassen entgegen. "Ein Impfnachweis ist leichter zu kontrollieren als der Testnachweis, da dieser oft handschriftlich ausgefüllt ist", sagte Gerhard Groß, Betreiber des Hackesche-Höfe-Kino in Berlin, dem Nachrichtenportal Watson.
"Die 2G-Regel ist sozusagen eher eine Erleichterung." Die Sprecherin der Deutschen Oper, Kirsten Hehmeyer, sieht das ähnlich: "Da unser Publikum zum sehr überwiegenden Teil ohnehin 2G ist, wird die Einführung dieses Modells keine gravierenden Veränderungen bedeuten", sagte sie Watson. Auch in der Gastronomie befürwortet man die 2G-Regelung, in der "großen Hoffnung, dass es keinen weiteren Lockdown geben wird", so Jörn Peter Brinkmann, Geschäftsführer des Berliner Lokals Ständige Vertretung, gegenüber Watson. "Tatsächlich sind gefühlt 99 Prozent unserer Gäste geimpft."
Thomas Lengfelder, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Berlin e.V. (Dehoga Berlin), hätte aber die freiwillige Option bevorzugt: "Wir fanden die bisherige Regelung, also das Wahlrecht der Gastronomen und Hoteliers bezüglich der Anwendung der 2G- oder 3G-Regel positiv - auch für die Gäste." Die Hotel- und Hostelkette A&O steht einem flächendeckenden 2G-Konzept dagegen zwiegespalten gegenüber: "Nachdem sich die Branche wieder etwas berappelt hat - jetzt die Auflagen erneut zu verschärfen, wäre ein wirklich schwieriges Signal", so Sprecher Phillip Winter gegenüber Watson. Zwar habe er Verständnis für strengere Maßnahmen, doch "sollte 2G der künftige Maßstab sein, wird das Umsatzeinbußen nach sich ziehen." Vor allem für junge Menschen sieht Winter Nachteile: "2G würde in vielen Fällen das erneute Aus für Klassenfahrten bedeuten - und das wäre sowohl für Schulen als auch für uns ein klarer Rückschritt und erneuter Einbruch."
Foto: Deutsche Oper (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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