Berlin - Der Deutsche Ferienhausverband (DFV) stellt eine Entspannung der zuletzt wirtschaftlich bedrohlichen Situation von Ferienhaus-Vermietern fest. "Wir können davon ausgehen, dass die Öffnungen gerade noch rechtzeitig kamen", sagte Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des DFV, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
"Wäre das Beherbergungsverbot bis Ende Juni in Kraft geblieben, hätte das mehr als 80 Prozent der Vermieter in Existenznöte gebracht." Insofern sei die Öffnung "sprichwörtlich um 5 vor 12" gekommen. Die Nachfrage nach Ferienhaustourismus sei zuletzt stark gestiegen, viele Unterkünfte in attraktiven Urlaubsregionen seien für den Sommer bereits ausgebucht. Mit Sorge blickt die DFV-Geschäftsstellenleiterin allerdings auf die kalte Jahreszeit.
Im Sommer müssten nun einerseits Rücklagen erwirtschaftet werden, andererseits müssten die Ausfälle aus dem siebenmonatigen Lockdown kompensiert werden, sagte Schwefel. Mit Verweis auf eine Umfrage des DFV unter 10.000 Vermietern sagte Schwefel, dass drei Viertel der Vermieter derzeit nicht planen würden, ihre Preise anzupassen. Bei denen, die die Preise erhöhen, läge die durchschnittliche Preiserhöhung bei sechs Prozent. Laut Michelle Schwefel würden bei der Urlaubsplanung der Deutschen neben den klassischen Urlaubsregionen in den Bergen oder am Wasser zunehmend ländlichere Regionen eine Rolle spielen.
Schwefel rechnet damit, dass die Nachfrage nach dem Erwerb von Ferienimmobilien weiter steigen wird. "Nicht zu unterschätzen ist der "Workation-Trend" - die Kombination aus Arbeiten und Reisen", sagte Schwefel. Ferienwohnungen und Ferienhäuser würden sich auch für die eigene Arbeit eignen, da sie Kriterien wie Privatsphäre, Internetzugang und Flexibilität erfüllen würden.
Foto: Strandkorb (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: