Berlin - Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist in Deutschland im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich ausgebaut. Das ergibt eine Auswertung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Der Verband verglich demnach, wie viele zugelassene Pkw in 27 EU-Ländern und zudem in Großbritannien, Norwegen, der Schweiz und Island auf einen Ladepunkt kommen. Der Durchschnitt der 31 Staaten lag demnach bei 887 Pkw, die sich einen Ladepunkt teilen müssen. In Deutschland sind es 1.014 Autos. Spitzenreiter der Rangliste sind die Niederlande mit nur 109 Pkw pro Ladepunkt. Bezogen auf zugelassene Elektro-Autos liegt der Schnitt europaweit bei 11,1 Elektro-Pkw pro Ladepunkt. Deutschland belegt mit 15,7 E-Autos pro Lademöglichkeit Platz 22 von 31. "Eine europaweite Ladeinfrastruktur ist derzeit nicht vorhanden, der flächendeckende Ausbau liegt leider in weiter Ferne", kritisierte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der Zeitung. "Wenn die EU-Kommission überlegt, Neuwagen künftig nur noch mit Elektroantrieb zuzulassen, muss sie für ein flächendeckendes Ladenetz überall in Europa sorgen." Dafür müsse die Kommission jedem Land ein verbindliches Ausbauziel verordnen. Damit der Wandel zur Elektromobilität klimapolitisch Sinn ergebe, müsse jeder Ladepunkt zudem "mit 100 Prozent Ökostrom versorgt" werden.

Foto: Elektroauto an einer Strom-Tankstelle (über dts Nachrichtenagentur)

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