Berlin - Die Pläne von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für eine Stärkung der deutschen Cyberabwehr sehen keine als Hackbacks bezeichneten Cyber-Gegenattacken vor. "Das würde auch wenig Sinn machen, weil solche aggressiven Cyber-Gegenschläge neue Sicherheitsrisiken bergen können", sagte Faeser dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

"Aber wir müssen über zusätzliche Maßnahmen nachdenken, um andauernde Attacken zu beenden oder neue Attacken zu verhindern." Faeser sieht gute Chancen für die von ihr angestrebte Grundgesetzänderung, um dem Bund mehr Kompetenzen bei der Cyberabwehr zu geben. "Mein Eindruck ist, dass es auch in den Ländern eine starke Unterstützung dafür gibt, dass der Bund die führende Rolle in der Cybersicherheit einnimmt", sagte sie. "Komplexen, länderübergreifenden Gefahren durch Cyberattacken kann nur der Bund effektiv etwas entgegensetzen."

Mit dem Nationalen Cyberabwehrzentrum und den dort gebündelten Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden gebe es "sehr viel Expertise". Laut Faeser besteht infolge des Ukrainekriegs derzeit eine "hohe Gefahr" für russische Cyberangriffe. "Es gibt laufend Cyberaktivitäten, die unsere Unternehmen, aber auch die kritische Infrastruktur betreffen", sagte sie. "Hacker suchen offenkundig nach Schwachstellen, um Schadsoftware zu installieren."

Deswegen seien die Schutzmaßnahmen "deutlich verstärkt" worden.

Foto: Computer-Nutzer (über dts Nachrichtenagentur)

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