Berlin - DGB-Chef Reiner Hoffmann sieht eine Verpflichtung zum Homeoffice in der Coronakrise nicht als "Allheilmittel". Bei der Arbeit von zu Hause auftretende Probleme seien unterschätzt worden, sagte Hoffmann am Donnerstag im Deutschlandfunk.

"Was auch unterschätzt worden ist, dass insbesondere Frauen - das haben die Erfahrungen der letzten Monate leider gezeigt - die Leidtragenden sind." Sie hätten im Homeoffice oft eine Doppelbelastung, wenn Kinder nicht in die Kita oder in die Schule können. "Das sind zusätzliche Stressfaktoren, die da entstanden sind." Es komme zudem immer darauf an, dass die Bedingungen im Homeoffice auch dafür geeignet sein müssten, so der DGB-Chef weiter.

"Deshalb gibt es hier auch für Beschäftigte, die keine vernünftigen Arbeitsbedingungen im Homeoffice haben, die Möglichkeit, das abzulehnen, wenn der Arbeitgeber das vorsieht." Bei einer verschärften Corona-Lage sei das Homeoffice aber in der Tat ein Beitrag, das Infektionsgeschehen zu reduzieren. "Das bringt aber zum Teil auch zusätzliche Belastungen für die Beschäftigten mit." Die dürfe man nicht aus dem Blick verlieren.

"Und wir werden dann hoffentlich bald nach der Pandemie auch darüber reden, wie wir die Arbeit im Homeoffice, wie wir mobiles Arbeiten grundsätzlich zukünftig gestalten wollen", so Hoffmann weiter.

Foto: Computer-Nutzerin (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: