Berlin - Angesichts des verlängerten Lockdowns warnt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) vor massiven Nachteilen für jugendliche Schulabgänger: "Der Lockdown und die Schulschließungen treffen diejenigen Jugendlichen besonders hart, die in diesem Sommer nach der Schule eine Ausbildung beginnen wollen", sagte die Vizevorsitzende des DGB, Elke Hannack, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Die Gefahr ist groß, dass gerade Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss oder Hauptschulabschluss zu den Verlierern der Coronakrise werden."
Gerade die letzten Wochen und Monate der Schulzeit seien für Schüler, die nach der neunten oder zehnten Klasse die Schule verlassen, wichtig, so die Gewerkschafterin. Hier finde normalerweise intensiver, berufsvorbereitender Unterricht statt, hier stünden die Berufspraktika an sowie Ausbildungsbörsen und Messen, bei denen sich die Jugendlichen über Ausbilder und Betriebe informieren und Kontakte knüpfen könnten. "Im Moment fällt vieles davon weg", beklagte Hannack. Praktika sind aus Infektionsschutzgründen nur sehr eingeschränkt möglich, viele Betriebe wie Hotels, Restaurants oder Friseure sind im Lockdown.
Viele Schulabgänger seien zudem bei der Ausbildungssuche auf intensive Unterstützung durch ihre Lehrer angewiesen - auch diese Hilfe sei im Moment oft schlicht weggebrochen. Schulen, Arbeitgeber und Bildungsträger müssten dringend Wege finden, um Schüler und Betriebe auch unter Lockdown-Bedingungen zusammenzubringen, so die Forderung des DGB.
Foto: Jugendlicher mit Schutzmaske in einer S-Bahn (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: