Berlin - Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, sieht den Umbau der deutschen Wirtschaft hin zur Klimaneutralität durch den Ukraine-Krieg nicht gefährdet. "Das Thema Transformation ist für uns ein langfristiges Thema, das durch den Krieg nicht infrage gestellt wird", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Aber möglicherweise werde es zu kurzfristigen Korrekturmaßnahmen kommen, um die Energieversorgung zu sichern. Der DIHK-Chef warnte zudem vor steigenden Verbraucherpreisen. "Ich hoffe, dass sich dieser Prozess nicht verselbstständigen wird, etwa indem es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommt. Ob wir angesichts der derzeitigen Unsicherheiten schnell wieder zum angestrebten Ziel von 2 Prozent Inflation pro Jahr zurückkommen, halte ich für eine Herausforderung", sagte Adrian.

Die CO2-Bepreisung sei aber das richtige Instrument, da es einen Weg zur Klimaneutralität aufzeige. Allerdings brauche es bessere Kompensationsregelungen für die Industrieunternehmen. "Da in Deutschland auch kleinere Anlagen im Emissionshandel sind, entsteht ein Wettbewerbsnachteil. Die Transformation kann aber nur gelingen, wenn die deutsche Wirtschaft europa- und weltweit wettbewerbsfähig bleibt und so auch unseren Wohlstand zu Hause sichern kann", sagte Adrian.

Foto: Industrieanlage (über dts Nachrichtenagentur)

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