Berlin - Ein aktiver Staat befördert laut einer neuen Studie in hohem Maße auch private Investitionen. "Ein Euro öffentlicher Bruttoanlageinvestitionen generiert im Durchschnitt über alle Jahre und Zustände rund 1,5 Euro private Investitionen", heißt es in einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des Bundesfinanzministeriums, über die das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) berichtet.

Insbesondere in Wirtschaftskrisen und bei niedrigen Zinsen seien gezielte öffentliche Investitionen "ein außerordentlich gutes Stabilisierungsinstrument", heißt es in der Expertise. Daher gingen auch vom Konjunkturprogramm der Bundesregierung "deutliche Stabilisierungs‐ und Wachstumseffekte aus". Den darin beschlossenen 37 Milliarden Euro an Investitionen und Zuschüssen könnten bis 2024 gut 29 Milliarden Euro zusätzliche private Investitionen folgen und so das Bruttoinlandsprodukt um rund 45 Milliarden Euro erhöhen. Bis zum Jahr 2024 bringe damit ein Euro an öffentlichen Investitionen ein Plus des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 1,60 Euro mit sich.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte dazu: "Unsere Politik wirkt. Mit den gerade veröffentlichten Zahlen zum Wachstum ist das amtlich." Dass man viel Geld in die Hand nehme, zahle sich doppelt aus. Laut DIW-Studie ist der Bedarf an öffentlichen Investitionen dank der Ausweitung der Investitionen in dieser Wahlperiode und wegen des Konjunkturprogramms zwar um 120 Milliarden Euro zurückgegangen.

"Allerdings dürfte der Bedarf mit rund 220 Milliarden Euro bis 2030 weiterhin hoch sein." Der größte Investitionsbedarf besteht demnach in der Bildungspolitik mit 78 Milliarden Euro, gefolgt von Klima und Verkehr mit 69 Milliarden, dem Bausektor mit 47 Milliarden und dem Digitalbereich mit 26 Milliarden Euro.

Foto: Euromünze (über dts Nachrichtenagentur)

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