Vilnius - Die Bundeswehr ermittelt nach einer exzessiven Party gegen mehrere Soldaten, die im Rahmen der NATO-Mission "Enhanced Forward Presence" in Litauen stationiert sind. Laut eines Berichts des "Spiegel" sollen auf der Party in einem Hotel Ende April diesen Jahres rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen worden sein.
Zudem wird wegen möglicher Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie der Diskriminierung einer Soldatin ermittelt. Drei Soldaten wurden wegen der Vorwürfe bereits von der Mission in Litauen abgezogen. Laut ersten Ermittlungen hatten die deutschen Soldaten bei einer sogenannten "Erholungsmaßnahme" an einem Wochenende mit viel Alkohol gefeiert. Im Laufe des Abends gerieten einige Soldaten im Rausch aneinander, drohten sich Schläge an und schlugen wohl auch zu.
Am gleichen Abend versuchte ein Soldat, einem eingeschlafenen Kameraden seinen Penis in den Mund zu stecken. Die Szene wurde offenbar von anderen Soldaten mit dem Handy gefilmt. Die Bundeswehr bestätigte die Ermittlungen auf eine entsprechende "Spiegel"-Nachfrage. Ein Sprecher sagte, es gebe Hinweise auf ein "Fehlverhalten" deutscher Soldaten, dabei gehe es um "Äußerungen rechtsradikaler und antisemitischer Natur", zudem um Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie die Diskriminierung einer Soldatin aufgrund ihres Geschlechts.
Man nehme alle Vorwürfe "sehr ernst". Die Mission "Enhanced Forward Presence" in Litauen ist Teil der NATO-Abschreckung gegenüber Russland. Seit 2017 bilden mehrere hundert deutsche Soldaten in Litauen lokale Einheiten aus und führen gemeinsame Übungen durch, um im Ernstfall innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit zu sein. .
Foto: Bundeswehr-Soldat (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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