Berlin - Der Virologe Christian Drosten hat seinen Ausstieg aus dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung verteidigt. Es sei nicht möglich, mit der aktuellen Konstellation zu einer wissenschaftlichen Evaluation der nötigen Qualität zu kommen, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk.

Die Mindestvoraussetzung für seine weitere Teilnahme sei damit nicht gegeben. Als Kritik an den Wissenschaftlern im Expertenrat will Drosten seinen Ausstieg aber nicht verstanden wissen. "Die Leute, die da drin sind, die sind, jeder für sich, sicherlich total gut." Die Kommission sei aber durch die Politik zusammengesetzt worden, "ohne wechselseitige Abstimmung", so Drosten.

"Wir haben beispielsweise überhaupt keine hauptberuflichen Epidemiologen in der Kommission", fügte er hinzu. Seine Bitte nach einer Nachbesetzung sei verneint worden, bereits damals seien ihm "erhebliche Zweifel" gekommen. Insgesamt würde von dem Gremium etwas verlangt, was eine "Herkules-Aufgabe" sei. Man müsse sich schon die Frage stellen, "ob man hier etwas künstlich beschleunigen will und kann, was die Gesamtheit der Wissenschaft leisten wird", so der Virologe.

Foto: Christian Drosten (über dts Nachrichtenagentur)

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