Straßburg - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) macht Russland für den Tod des Regimekritikers Alexander Litwinenko verantwortlich. Das teilte der Gerichtshof am Dienstag in Straßburg mit.

Litwinenko war im Jahr 2006 in London durch eine Vergiftung mit Polonium 210 gestorben. Die britischen Ermittler hatten Russland für die Tat verantwortlich gemacht, was von russischer Seite zurückgewiesen wurde. Der EGMR stellte jetzt fest, dass die Attentäter bei der Vergiftung von Litwinenko wahrscheinlich als Agenten des russischen Staates gehandelt haben. Die russische Regierung habe keine andere zufriedenstellende und überzeugende Erklärung der Ereignisse abgegeben, so der Gerichtshof.

Litwinenko war ein ehemaliger Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB. Ab 2003 war er als Überläufer Informant des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6. Später war er vor allem als Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Erscheinung getreten.

Foto: EGMR (über dts Nachrichtenagentur)

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