Berlin - Claudia Kemfert, Energieökonomin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) spricht sich für ein Tempolimit aus. Damit ließen sich unmittelbar bis zu fünf Prozent der Öllieferungen aus Russland sparen, sagte sie dem Focus.

"Die Bundesregierung sollte sofort ein Tempolimit durchsetzen", so Kemfert. Sie kritisierte zudem: "Man wird leider auf Fracking-Gas und -Öl auch aus den USA zurückgreifen müssen, damit wir die Energielieferungen aus Russland kompensieren können. Dies ist umweltschädlich und teuer, der Preis der verschleppten Energiewende." Angesichts der hohen Energiepreise hatte Finanzminister Christian Lindner (FDP) einen staatlich finanzierten Tank-Rabatt vorgeschlagen und war dafür aus den Reihen der Grünen und der SPD kritisiert worden. Laut einer INSA-Umfrage für den Focus stimmen 49 Prozent der Deutschen der Aussage zu, dass ein Tank-Rabatt nur unter der Bedingung eines gleichzeitigen Tempolimits eingeführt werden sollte. 40 Prozent der Befragten stimmten nicht zu. Zehn Prozent gaben "weiß nicht" an und ein Prozent machte keine Angabe. Für die Erhebung befragte INSA insgesamt 1.000 Personen vom 22. bis 23. März 2022. Die INSA-Frage lautete: "Sollte ein Tank-Rabatt nur unter der Bedingung eingeführt werden, dass gleichzeitig ein (befristetes) Tempolimit in Deutschland eingeführt wird, um Benzinverschwendung durch unnötig schnelles Fahren zu reduzieren?"

Foto: Tempolimit in Deutschland (über dts Nachrichtenagentur)

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