Berlin - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat scharfe Kritik an den "katastrophalen Zuständen" in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln geübt. "Es hat sich wenig bis nichts bewegt in Richtung Humanität und sanitärer Grundstandards. Das ist wirklich ein großer Skandal in der Europäischen Union, dass wir, trotz des Brands vor wenigen Monaten auf Lesbos, bis heute keine Zustände geschaffen haben, die wirklich humanitär sind", sagte Müller im RTL/n-tv-"Frühstart".

Die Zustände im Flüchtlingscamp auf Lesbos seien sogar noch schlimmer, als in Lagern in Afrika, so Müller: "Es ist nass, es gefriert, die Kinder frieren, es laufen Ratten durch die Lager. Unerträglich. Ich kenne so etwas nicht in Afrika."

Die Situation "schreit zum Himmel", sagte Müller und fügte hinzu: "Gerade jetzt an Weihnachten und gerade angesichts der Diskussion, die wir vor drei Monaten geführt haben, wo jeder gesagt hat: Das muss sich ändern." Der Minister forderte in dem Kontext einen "privaten Fonds" von den Unternehmen, die in der Corona-Pandemie zu den wirtschaftlichen Gewinnern zählten und nannte als Beispiele Amazon, Google, Facebook und Apple. Diese sollten "einige Milliarden einbringen, damit wir im humanitären Bereich das Defizit ausgleichen können".

Foto: Gerd Müller (über dts Nachrichtenagentur)

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