Berlin/Naypyidaw - In Myanmar sind am Wochenende erneut Dutzende Menschen bei Protesten gegen das Militärregime getötet worden. Das Nachrichtenportal "Myanmar Now" berichtete von mindestens 114 Toten alleine am Samstag.

Vor allem in Mandalay im Zentrum von Myanmar sowie in der ehemaligen Hauptstadt Rangun wurden demnach mehrere Opfer gezählt. Unter anderem soll in Mandalay bei Protesten scharfe Munition gegen Zivilisten eingesetzt worden sein. Unter den Opfern sollen auch Kinder sein. Die Gewalt in Myanmar seit dem Militärputsch im Februar hatte international für Bestürzung gesorgt.

UN-Sonderberichterstatter Tom Andrews sprach am Samstag von "Massenmord". Außenminister Heiko Maas (SPD) forderte die Militärjunta unterdessen am Sonntag erneut auf, ihr gewaltsames Vorgehen gegen Demonstranten einzustellen. "Aufgabe von Sicherheitskräften ist es, die Bevölkerung zu beschützen. Stattdessen hat das Militär in Myanmar friedliche Demonstranten und sogar Kinder getötet", so Maas.

"Wir haben als EU deutlich gemacht, dass wir das brutale Vorgehen gegen die Bevölkerung in Myanmar nicht hinnehmen und Sanktionen gegen die Militärjunta verhängt." Und man werde weiter mit den internationalen Partnern dafür eintreten, "dass diese sinnlose Gewalt, die mit jedem Tag nur weiter ausufert, endet und Myanmar auf den Weg der Demokratie zurückkehren kann", fügte der SPD-Politiker hinzu.

Foto: Myanmar (über dts Nachrichtenagentur)

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