Brüssel - Um die Europäische Union unabhängiger von Russlands Öl- und Gaslieferungen zu machen, müssten Staaten und private Investoren rund 800 Milliarden Euro mehr investieren als bislang geplant. Das geht aus einer Analyse der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) und des Branchendienstes Breakthrough Energy hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
Rund 740 Milliarden müssten demnach in zusätzliche Stromleitungen und intelligente Netze fließen, die über die bisherigen EU-Planungen hinausgehen. Hinzu kommen weitere 44 Milliarden Euro für Erzeugung, Transport und Speicherung von grünem Wasserstoff, 17 Milliarden Euro für langfristige Stromspeicher und rund 5 Milliarden Euro für nachhaltige Flugkraftstoffe. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch ihre Strategie für mehr Energieautonomie vorgestellt. Im Paket namens "REPowerEU" sind Investitionen von lediglich rund 300 Milliarden Euro vorgesehen. Unter anderem sollen Genehmigungsverfahren für Windparks und Solaranlagen verkürzt und grüner Wasserstoff importiert werden. Auch neue Strom-, Öl- und Gasleitungen sind geplant. "Das allein wird Europas Versorgung nicht sichern", sagte BCG-Experte Anders Porsborg-Smith. "Es braucht eine stabile Infrastruktur, die die riesigen Mengen an zusätzlichem Ökostrom zuverlässig bis zu den Firmen und Haushalten liefert."
Foto: Umspannwerk (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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