Brüssel - Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. "Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt - keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg", sagte EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz der "Welt am Sonntag".

Die humanitäre Krise in der Ukraine sei heute schon kritisch, sie könne aber noch schlimmer werden, sagte Lenarcic. "Diese rücksichtslose Invasion hat vor mehr als drei Wochen begonnen, aber wir beginnen bereits zu sehen, dass eine Hungersnot entsteht." Medizinische Einrichtungen hätten große Schwierigkeiten, die lebensnotwendigen Lieferungen, die sie benötigen, zu erhalten. "Das Riesenproblem ist der Zugang. Es ist eine Verpflichtung, humanitären Zugang zu gewähren, ohne jedes Hindernis", sagte der Politiker aus der Slowakei weiter.

Die Europäische Kommission baue ihre humanitäre Hilfe mit den Partnern vor Ort aus. "Aber solange die Gefechte anhalten und es keine Waffenpause gibt, können die Menschen, die lebensrettende Hilfen benötigen, nicht erreicht werden." Die Verletzung des Völkerrechts müsse sofort aufhören.

"Diejenigen, die für diese Verletzung verantwortlich sind und damit für unvorstellbares Leid unter der Zivilbevölkerung sorgen, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Ich rufe Russland erneut auf, seinen Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht gerecht zu werden und die Militäroperation sofort einzustellen." Die Einhaltung völkerrechtlicher Prinzipien sei keine Angelegenheit, der sich Staaten entziehen könnten. "Zivilisten zu schützen und medizinischem Personal Zugang zu gewähren ist eine absolute Verpflichtung in allen Kriegen. Es ist die unumstößliche Grundlage für unsere gemeinsame Humanität", so der EU-Kommissar.

Foto: Weizen (über dts Nachrichtenagentur)

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