Brüssel - Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, bereitet die Europäer auf dauerhaft hohe Preise vor. Ein großer Teil der europäischen Industrie basiere auf "sehr billiger Energie aus Russland, auf sehr billiger Arbeitskraft aus China und auf hochsubventionierten Halbleitern aus Taiwan", sagte Vestager dem "Handelsblatt".

Europa sei nicht naiv gewesen bei diesen Risiken, sondern gierig. Solche Abhängigkeiten könnten die europäischen Staaten nicht einfach als Teil des Geschäfts akzeptieren, sagte sie. Europa müsse seinen Handel diversifizieren und höhere Preise in Kauf nehmen. Das Recycling müsse ausgebaut werden.

Zahlen müssten für diese Veränderungen letztlich die Verbraucher. Angesichts der steigenden Gaspreise zeigte sich Vestager vorsichtig optimistisch. Wenn es gelinge, dass die Europäer gemeinsam verflüssigtes Erdgas einkaufen, könne das die Preise stabilisieren und senken, stellte sie in Aussicht. Vor staatlichen Preisdeckeln auf Gas warnte sie: Der mit dem subventionierten Gas erzeugte Strom würde dann in die Nachbarländer abfließen.

Foto: Butter in einem Supermarkt (über dts Nachrichtenagentur)

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