Brüssel - Trotz der einstweiligen Entspannung an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen kritisiert EU-Innenkommissarin Ylva Johansson Machthaber Alexander Lukaschenko. Er habe sich "wie ein Reiseveranstalter ohne Lizenz benommen, der teure Reisepakete in die EU verkaufte, die dann aber bei der Ankunft in sich zusammenfielen", sagte sie der "Welt am Sonntag".

Und weiter: "Familien und Kinder wurden getäuscht und in eine Tragödie gelockt, die viel Leid bedeutete." Lukaschenko und sein Regime würden eine "hochgradige Verantwortung für die produzierte Krise tragen", so die Schwedin. Die Lage vor Ort habe sich entspannt, weil die EU und ihre Partner kooperierten. "Die Fähigkeit der EU zusammenzuarbeiten, über Ministerien und Dienste, aber auch über Länder und Regionen hinweg, hat dazu geführt, dass keine Menschen mehr am Minsker Flughafen ankommen. Welche Beweise brauchen wir langfristig noch, um zu verstehen, dass die Europäisierung der Migrationspolitik der einzige zukunftsweisende Weg ist? Wenn die EU in der Migrationspolitik zusammenarbeitet, kann sie nicht nur Krisen überwinden, sondern auch planen, sie zu frühzeitig zu verhindern."

Foto: Grenze Polen-Weißrussland (MSWiA, über dts Nachrichtenagentur)

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