Brüssel - Die EU-Kommission hat entgegen zahlreicher Kritik im Vorfeld Atomkraft und Gas als grüne Energieträger eingestuft. Das teilte EU-Kommissarin Mairead McGuinness am Mittwoch mit.

Damit gelten diese nun unter bestimmten Auflagen als umweltfreundlich. Zuvor hatten unter anderem die Europa-Grünen heftige Kritik an dem Schritt geübt: Es handle sich um einen "massiven Etikettenschwindel", sagte der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" dazu. "Ich muss ja nicht einmal ein Grüner sein, um zu verstehen, dass Pommes kein Salat ist", so Bloss. Europas Siegel für nachhaltige Finanzinvestitionen sollte einen Boom bei den erneuerbaren Energien auslösen, sagte der Abgeordnete.

Stattdessen würden damit alte Atommeiler repariert oder neue gebaut. "Das bringt die Energiewende ins Schlingern und ist das Gegenteil von dem, was wir brauchen", kritisierte der Grünen-Politiker. Einen "kaputten Kompass, der keine Richtung anzeigt", brauche niemand. Die sogenannte Taxonomie ist eine Art Katalog für klimafreundliche Finanzinvestitionen, die den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen sollen.

Foto: Atomkraftwerk (über dts Nachrichtenagentur)

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