Brüssel/Washington - Europa und die USA entschärfen die westlichen Sanktionsdrohungen gegenüber Moskau. Die Idee, russische Banken vom Zahlungsdienstleister Swift und damit faktisch von den globalen Finanzströmen abzuklemmen, wird nicht weiter verfolgt, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungsquellen.
Stattdessen werden gezielte Wirtschaftsstrafen gegen die größten russischen Banken vorbereitet. Russland pauschal vom Swift-System auszuschließen ist den Unterhändlern zu heikel. Der Schritt könnte kurzfristig zu einer Destabilisierung der Finanzmärkte führen und mittelfristig den Aufbau einer alternativen, nicht mehr westlich dominierten Zahlungsinfrastruktur befördern. Die Gesprächen zwischen den Europäern und den USA richten sich nun auf die Gestaltung der Sanktionen gegen russische Großbanken.
Deutschland pocht auf Ausnahmen, damit die Bezahlung von Gas- und Ölimporten aus Russland weiter möglich bleibt. US-Außenminister Antony Blinken hat sich kurzfristig zu einer erneuten Europareise entschieden: Er wird am Donnerstag in Berlin erwartet und will sich auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz treffen, um die Sanktionspolitik zu besprechen.
Foto: Fahne von Russland (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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