Brüssel - Europas Bahngesellschaften fehlen Loks und Waggons, um die Ukraine beim Getreideexport effektiver unterstützen zu können. "Wir sehen tatsächlich einen Flaschenhals wegen fehlender Kapazitäten bei Wagen und Lokomotiven sowie an den Umschlagsorten an den Grenzen der Ukraine zu Ungarn, Polen und der Slowakei", sagte der Präsident der Gemeinschaft der Europäischer Bahnen und Infrastrukturgesellschaften, Andreas Matthä, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Dienstagausgabe).
Die Bahnen führen mit allem, was rollt. "Aber wir sehen, dass es bei einzelnen Wagentypen durchaus Engpässe gibt. Gerade auch bei Getreidetransporten. Da sind wir an der Kante", sagte Matthä, der auch Vorstandvorsitzende der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist.
Bei Kohle und anderen Rohstoffen könne man auf eine breitere Fahrzeugpalette zurückgreifen. "Das funktioniert." Die Ukraine ist ein wichtiger Getreideexporteur, kann aber die großen Lagerbestände aus der letztjährigen Ernte angesichts geschlossener Schwarzmeerhäfen nicht auf den Markt bringen und setzt deshalb auf den Export per Bahn nach Zentral- und Westeuropa. Besorgt äußerte Matthä sich über die systematischen Angriffe Russlands auf die ukrainische Bahninfrastruktur.
"Das kommt nicht unerwartet, da insbesondere die Militärtransporte in die Ukraine Russland ein Dorn im Auge sind. Insofern werden sich die Angriffe hier möglicherweise noch verstärken."
Foto: Güterzug auf Gleisanlage (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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