Berlin - Der letzte Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann hat etwa zehn Monate nach der Pleite des Zahlungsdienstleisters scharfe Kritik an dem langjährigen Wirecard-Wirtschaftsprüfer EY geübt. "Das Verhalten von EY ist für mich nicht mehr nachvollziehbar", sagte Eichelmann dem "Handelsblatt".

Insbesondere verwundert ihn, dass EY offenbar frühzeitig Verdacht über Unregelmäßigkeiten geschöpft hatte, aber keine Konsequenzen zog: "Wenn ein Prüfer Zweifel an der Integrität des Managements, am wichtigsten Organ der Gesellschaft, hat, dann steht das in krassem Widerspruch zu einem uneingeschränkten Testat." Noch 2020 habe EY gebeten, sich für die nächste Ausschreibung als Abschlussprüfer bewerben zu dürfen. Eichelmann: "Für mich kam das allerdings aus verschiedenen Gründen nicht infrage." Eichelmann war im Sommer 2019 in den Wirecard-Aufsichtsrat eingezogen und ein halbes Jahr später zu dessen Vorsitzendem aufgestiegen.

Foto: Ernst & Young (über dts Nachrichtenagentur)

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