Berlin - Wegen der sinkenden Corona- Inzidenzwerte Entwarnung zu geben, hält Kai Nagel, Professor für Verkehrssystemplanung an der TU Berlin, für verfrüht. "Es wird eher nicht möglich sein, schon Mitte Februar unter den Wert von 50 zu kommen", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag).

Das habe mit den Mutationen des Coronavirus zu tun. "Wir sehen in unseren Simulationen erste Auswirkungen", sagte Nagel, der die Ministerpräsidentenkonferenz vor der vergangenen Videoschalte erstmals beraten hatte. Die Stufenpläne der Bundesländer zu möglichen Lockerungen der Corona-Verordnungen lockerten aus seiner Sicht an der falschen Stelle. "Eine vollständige Öffnung der Schulen wäre das falsche Signal", sagte Nagel. Die Alternative könne ein streng überwachter Wechselunterricht zusammen mit Maskenpflicht im Unterricht sein. Das müsse aber durch Studien begleitet werden, um die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen zu beobachten. Auch eine Freigabe der Innengastronomie ohne Maskenpflicht an den Tischen hält Nagel für falsch, mit Maske könne man bekanntlich nichts verzehren. "Dagegen kann man Museen, Freiluftveranstaltungen und den Einzelhandel bei Vorliegen von Hygienekonzepten in Teilen und bis zu einer Obergrenze freigeben", sagt Nagel. Die Regeln für den Arbeitsplatz müssten dagegen eher nachgeschärft werden, etwa durch mehr Homeoffice, Einzelbüros oder Masken am Arbeitsplatz.

Foto: Zwei Männer mit Atemschutzmaske in Berliner S-Bahn (über dts Nachrichtenagentur)

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