Frankfurt/Main - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, die in den unterschiedlichen Bereichen der Zentralbank durchgeführten klimabezogenen Tätigkeiten in einer zentralen Arbeitseinheit zur Bekämpfung des Klimawandels zu bündeln. Die Entscheidung trage der zunehmenden Bedeutung des Klimawandels für die Wirtschaft sowie für die Politik der EZB Rechnung, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagnachmittag.

Zugleich sei sie "Ausdruck der Notwendigkeit eines stärker strukturierten Ansatzes für die strategische Planung und Koordinierung". Die etwa zehn Mitarbeiter der neuen Einheit würden mit bestehenden Teams aus unterschiedlichen Bereichen der Zentralbank zusammenarbeiten und an die EZB-Präsidentin Christine Lagarde berichten, die die Arbeit der EZB zum Klimawandel und zur Nachhaltigkeit im Finanzsystem überwache. "Der Klimawandel betrifft jeden unserer Zuständigkeitsbereiche", sagte Lagarde. "Das Kompetenzzentrum Klimawandel bietet uns die erforderliche Struktur, um das Thema mit der gebotenen Dringlichkeit und Entschlossenheit anzugehen."

Es diene der internen und externen Gestaltung und Steuerung der Klima-Agenda der EZB, heißt es in der Mitteilung. Dabei werde auf die Erfahrungen aller Teams, die sich bereits mit klimabezogenen Fragestellungen befassen, zurückgegriffen. Die Tätigkeiten würden in "Workstreams" aufgeteilt, die von der Geldpolitik bis zu Aufsichtsfunktionen reichten, und durch Mitarbeiter unterstützt, die über Expertise in der Datenanalyse und auf dem Gebiet des Klimawandels verfügten. Das Kompetenzzentrum nehme seine Arbeit noch Anfang 2021 auf.

Die neue Struktur werde nach drei Jahren überprüft, denn die EZB habe es sich zum Ziel gesetzt, bei der Wahrnehmung ihrer regelmäßigen Aufgaben künftig auch Klimaerwägungen zu berücksichtigen.

Foto: EZB (über dts Nachrichtenagentur)

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