Berlin - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) pocht darauf, dass Kitas und Schulen nach dem Lockdown als erste wieder geöffnet werden. "Kitas und Schulen wurden zu Recht als Letzte eingeschränkt", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagausgaben).

"Und als Bundesfamilienministerin werde ich weiter darauf dringen, dass sie auch als erste wieder für den Normalbetrieb geöffnet werden, sobald es die Infektionslage zulässt", fügte sie hinzu. Dabei gehe es einerseits darum, Eltern zu helfen, Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können. "Es geht aber auch um das Recht der Kinder, ein gutes Bildungsangebot zu bekommen und mit ihren Freunden spielen zu können." Eine zu lange Schließung von Kitas und Grundschulen bedeute generell härtere Auswirkungen für Kinder, die in sozialen Brennpunkten leben, sagte die Bundesfamilienministerin. "Kinder aus Familien, in denen kaum Deutsch gesprochen wird oder wo es zuhause keine guten Lernbedingungen gibt, sind mehr auf die Förderung in Kita und Schule angewiesen", sagte Giffey. Aber auch jenseits von Integrationsfragen gelte: "Familien, die ohnehin wenig Geld und knappen Wohnraum haben, leiden unter den Schließungen besonders." Mit Blick auf die Ausstattung für Digitalunterricht im Lockdown sagte die Ministerin: "Auch in finanzschwachen Familien gibt es meistens Smartphones und Internet. Was aber oft fehlt, sind arbeitsfähige Computer und Drucker." Noch viel wichtiger sei: "Oft fehlt jemand, der zu Hause bei den Aufgaben helfen kann - oder ein Zimmer, in dem das Kind konzentriert lernen kann." Auch deshalb müsse der Lockdown für die Kinder so schnell wie möglich vorbei sein.

Foto: Kita (über dts Nachrichtenagentur)

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