Berlin - Die neue Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) will deutlich mehr Kinder und Jugendliche in Schulen gegen das Coronavirus impfen lassen. "Es wäre sinnvoll, dass in den Schulen deutlich mehr geimpft wird. Dabei könnten mobile Impfteams in die Schulen kommen - dann sind die Kinder in einer vertrauten Umgebung", sagte sie dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe).

Die Ministerin forderte, dass die Corona-Impfangebote kindgerecht erfolgen sollten. "Ich finde es toll, wenn im Zoo oder im Sportverein geimpft wird. Genauso toll ist es, wenn es zum Beispiel etwas zum Malen im Kinderimpfzentrum gibt."

Spiegel, die zuvor Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Energie in Rheinland-Pfalz war, schließt sich damit der Forderung von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger an. "Wir müssen verstärkt in die Schulen gehen und dort Impfangebote machen", sagte die FDP-Politikerin zuletzt dem "Tagesspiegel". Denkbar seien demnach auch Impfungen durch die Schulärztin in der großen Pause. Seit gut einer Woche können Eltern in Deutschland ihre Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen.

Die Ständige Impfkommission ermöglicht dies, hat eine ausdrückliche Impfempfehlung jedoch nur an Kinder mit Vorerkrankung ausgesprochen. Spiegel, die selbst vier kleine Kinder hat, will diese impfen lassen. "Mein Mann und ich waren uns sehr früh einig, dass wir das tun werden. Wir hatten mit unserem Kinderarzt Kontakt und stehen jetzt auf einer Warteliste", sagte sie dem "Tagesspiegel".

Eine direkte Impfempfehlung für andere Eltern gab Spiegel nicht ab. Sie sei froh, dass sich schon viele Familien zu Impfungen entschieden hätten. "Alle, die noch Fragezeichen haben, sollten sich Beratung holen", sagte Spiegel. Und weiter: "Idealerweise kommt man dann als Eltern gemeinsam zu dem Ergebnis, dass man die Kinder impfen lassen möchte."

Foto: Klassenraum in einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

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