Bonn - Kurz vor Beginn des Prozesses gegen den mutmaßlichen Erfinder der Cum-Ex-Geschäfte hat der deutsche Fiskus mindestens 1,8 Milliarden Euro seines Schadens wieder zurückgeholt. Das hat eine Umfrage der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) unter den Finanzministerien der am stärksten betroffenen Bundesländer ergeben.
In Hessen macht das Gesamtvolumen der beanstandeten Cum-ex-Fälle laut FAS etwa 1,5 Milliarden aus, wovon sich die Finanzverwaltung rund eine Milliarde zurückgeholt hat. In Bayern und Hamburg sind es jeweils mehr als 300 Millionen Euro, in Baden-Württemberg rund 160 Millionen. Das Finanzministerium in Nordrhein-Westfalen gibt keine Zahl an. Jedes Länder-Finanzministerium ist selbst für die Rückforderungen zuständig.
Wie viele davon noch ausstehen, können nicht alle Bundesländer beziffern. "Nicht auszuschließen ist, dass in laufenden Prüfungen weitere Fälle aufgegriffen werden", heißt es etwa bei der Finanzbehörde Hamburg. Insgesamt beträgt der Schaden alleine in Deutschland mindestens 7,2 Milliarden Euro, sagte Christoph Spengel, Professor für Steuerlehre an der Universität Mannheim. Das Bundesfinanzministerium stellt hierzu keine aktuellen Daten bereit.
"Jeder stochert hier im Nebel", sagte Spengel der FAS.
Foto: Land- und Amtsgericht Bonn (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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