Berlin - André Schwämmlein, Mit-Gründer und Chef des Münchner Reiseanbieters Flixmobility, fordert von der neuen Regierungskoalition eine Abkehr von bisherigen Subventionen. Er sei zwar gegen drastische Verbote, aber "wir sollten uns schon ehrlich machen: Ohne negative Regulierung wird es nicht gehen", sagte der 40-jährige Unternehmer dem "Focus".

Für eine echte Verkehrswende müsse unser Reisen peu á  peu von individuell auf kollektiv umgestellt werden. Das wiederum bedeute, "liebgewonnene Subventionen endlich zu hinterfragen: Dienstwagen- oder Diesel-Privileg etwa oder Staatshilfen für hochgetunte Elektro-Autos. Mit dem Geld könnte man wirklich Sinnvolleres anstellen", so Schwämmlein, der mit seinen eigenen Marken Flixbus, Flixtrain und der jüngst erworbenen US-Ikone Greyhound beweisen will, "dass ökologische Mobilität in einem marktwirtschaftlichen Umfeld gelingen kann". Die erwartete Ampel-Koalition sei "jedenfalls eine Chance für einen Neuanfang", findet Schwämmlein, der seit seiner Jugend Mitglied der Grünen ist und für die Öko-Partei in seiner bayerischen Heimat einst als jüngster Kreistagsabgeordnete aktiv war.

Eine Rückkehr in die Politik schloss Schwämmlein gegenüber "Focus" ausdrücklich nicht aus. Er sei zwar noch "unschlüssig", erklärte aber auch: "Mir macht der Austausch über Politik noch immer Spaß." Zumindest wolle er nicht wie manche Wirtschaftswunder-Patriarchen enden, "die noch mit 80 die Preisschildchen in ihren Läden geraderücken". Flixmobility gehört zu den erfolgreichsten deutschen Start-ups, hat in wenigen Jahren den Busreisemarkt revolutioniert und wird mittlerweile mit über drei Milliarden US-Dollar bewertet.

Foto: Flixtrain (über dts Nachrichtenagentur)

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