Berlin - Mit einem Kanzlerkandidaten Armin Laschet würde die Union das Kanzleramt wohl verlieren. Das sagte Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe).

Vom aktuellen Streit in der Union profitieren seiner Ansicht nach in erster Linie die Grünen. "Das ist die besondere Gefahr von Laschet. Er als Kandidat würde den Grünen wohl den Weg ins Kanzleramt ebnen", so Güllner. Ein wenig komme der Unionsstreit auch der FDP zugute.

"Der SPD dagegen hilft das kaum, weil sie in einem grottenschlechten Zustand ist." Er glaube nicht, dass durch die Unions-Diskussion über den Kanzlerkandidaten an sich ein Flurschaden eingetreten sei. Dass man darüber streite, sei "kein Drama". Das interessiere die Wähler kaum, so Güllner.

"Der Flurschaden aber ist da, wenn sich die Union für Laschet entscheidet, denn das würde der Partei einen enormen Vertrauensverlust einbringen." Eine Wählerumfrage seines Instituts habe für Laschet ein so schwaches Profil ergeben, "wie ich es selten gesehen habe", sagte der Forsa-Chef. "Wo immer wir Laschet ausloten, stoßen wir auf große Vorbehalte und Ablehnung." Die Bindekraft von Laschets Konkurrent Markus Söder sei dagegen deutlich größer: "Nur ein Drittel der CDU-Wähler von 2017 würde die Partei bei einem Kanzlerkandidaten Laschet wieder wählen - bei Söder sind es drei Viertel."

Foto: Armin Laschet (über dts Nachrichtenagentur)

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