Wiesbaden - Bereits der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat dem Friseurhandwerk im Vergleich mit anderen zulassungspflichtigen Handwerken besonders stark zugesetzt. Die Friseurunternehmen machten in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 11,8 Prozent weniger Umsatz, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitagmorgen mit.
In der Gewerbegruppe Handwerke für den privaten Bedarf zu der neben Friseursalons beispielsweise Steinmetz- und Steinbildhauerunternehmen gehören sanken die Umsätze nur um 5,4 Prozent. Bereits im 1. Quartal 2020 wirkte sich der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf die Umsätze im Friseurhandwerk aus: Sie gingen um 9,2 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2019 zurück. Im 2. Quartal 2020 erwirtschafteten die Friseurunternehmen nach vorläufigen Ergebnissen sogar 24,8 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Im 3. Quartal (Juli bis September) 2020 verzeichneten die Friseurunternehmen nach vorläufigen Ergebnissen schließlich einen Umsatzrückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Den zusätzlichen Aufwand der Friseurbetriebe für Hygiene und Infektionsschutz bekamen seit Mai 2020 auch die Verbraucher zu spüren. Sie mussten im Anschluss an den ersten Lockdown im Mai 2020 für Friseurdienstleistungen 5,4 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Im September 2020 lagen die Preise für Haarschnitte und Co. um 6,3 Prozent über denen des Vorjahresmonats trotz des zum 1. Juli 2020 gesunkenen Mehrwertsteuersatzes. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt lagen im September 2020 um 0,2 Prozent unter denen des Vorjahresmonats.
Gründe für die Preissteigerungen dürften unter anderem sowohl die gestiegenen Nebenkosten zur Umsetzung strengerer Hygieneauflagen als auch der Anstieg der Mindestlöhne im Januar 2020 sein.
Foto: Friseur (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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