Frankfurt/Main - Die Lokführergewerkschaft GDL sieht im neuen Angebot der Bahn keinen Grund für ein Aussetzen des neuen Streiks. "Dieses Angebot kann kein Mensch und vor allen Dingen keine Gewerkschaft auf dieser Welt annehmen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin.

Auch wenn es das "beste Angebot aller Zeiten" sei, beinhalte es die Beschränkung des Geltungsbereiches auf den derzeitigen Tarifvertrag. Die Bahn wolle seine Gewerkschaft zwingen, für neue Mitglieder keine Tarifverträge abschließen zu können, so Weselsky. Er warf dem Konzernvorstand vor, damit die "Existenzvernichtung der GDL" anzustreben. Das Angebot der Bahn sei aber auch "inhaltlich nicht annehmbar".

Es beinhalte immer noch eine "Nullrunde" für das Jahr 2021. Auch der "Angriff auf die Betriebsrente" sei weiter vorhanden. Die Bahn hatte das neue Angebot am Mittwoch unterbreitet. Es soll eine Corona-Prämie in Höhe von 400 bis 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten beinhalten.

"Wir erfüllen zentrale Forderungen der GDL", hatte Personalvorstand Seiler gesagt. "Es gibt jetzt erst recht keinen Grund mehr für einen fast einwöchigen Streik." Die GDL hatte zuletzt mit kleineren Bahngesellschaften Tarifverträge abgeschlossen, die 1,4 Prozent Entgelterhöhung für 2021 und 600 Euro Corona-Prämie sowie 1,8 Prozent Entgelterhöhung 2022 bei einer Laufzeit von 28 Monaten für alle Berufe vorsehen. Die Bahn war bereits zu einer Lohnerhöhung im Gesamtvolumen von 3,2 Prozent bereit, aber erst später als von der Gewerkschaft gefordert.

Streit gibt es auch um den Erhalt der betrieblichen Altersversorgung und damit den Erhalt der Kleinstrenten für alle Eisenbahner, um den die GDL fürchtet. Um 17 Uhr hatte am Mittwoch der GDL-Streik im Güterverkehr begonnen, in der Nacht zu Donnerstag begann ab 2 Uhr die Arbeitsniederlegung im Personenverkehr und in der Infrastruktur. Der Arbeitskampf endet laut Ankündigung der GDL erst am kommenden Dienstag (7. September) um 2 Uhr. Bereits gebuchte Tickets können storniert oder bis 17. September flexibel genutzt werden.

Foto: Streik der GDL (über dts Nachrichtenagentur)

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