Kabul - Angesichts der dramatischen humanitären Lage in Afghanistan planen die internationalen Geberländer, das in 20 Jahren mühsam aufgebaute Bildungssystem jedenfalls teilweise zu erhalten. Zur Diskussion steht unter anderem, die Gehälter afghanischer Lehrer zu bezahlen, berichtet der "Spiegel".

Vertreter mehrerer EU-Staaten bestätigten dem Magazin entsprechende Überlegungen. Das Thema sei auch jüngst bei Treffen westlicher Diplomaten mit Abgesandten der Taliban in Doha zur Sprache gekommen, heißt es. Die Gespräche finden unter hohem Zeitdruck statt. Einerseits verschlechtert sich die Lage von Tag zu Tag, vor allem ehemalige Staatsbedienstete bekommen keine Gehälter mehr und können ihre Familien nicht mehr ernähren.

Nicht nur Deutschland, eines der größten Geberländer, fordert dafür von den Taliban Garantien. So soll sichergestellt werden, dass auch Mädchen weiter zur Schule gehen können. Auch auf die Lerninhalte wollen die Geldgeber Einfluss nehmen. Die Vertreter des Taliban-Politbüros hätten Zustimmung signalisiert, heißt es.

Das Geld würde auf keinen Fall direkt an die Taliban fließen. Im Gespräch ist ein Zahlungssystem, durch das die Lehrer ihr Gehalt direkt auf das eigene Konto erhielten.

Foto: Afghanistan (über dts Nachrichtenagentur)

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