Berlin - Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, hat einen bundeseinheitlichen Stufenplan gefordert, um Schulen eine klare Öffnungsperspektive zu geben. "Schulen brauchen jetzt endlich eine klare Strategie und einen bundesweit einheitlichen, verlässlichen Stufenplan", sagte Tepe der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
"Dieser muss vorgeben, bei welchen Inzidenzwerten welche Maßnahmen ergriffen werden sollen." Auf dieser Grundlage hätten die Länder dann mit Blick auf das Infektionsgeschehen vor Ort die Möglichkeit, flexibel zu agieren, sagte Tepe und bezog sich auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. "Ab einem Inzidenzwert von über 50 Neuinfektionen [pro 100.000 Bürger] in einer Woche in einem Landkreis muss auf Wechselunterricht, ab über 100 auf Fernunterricht umgestellt werden", sagte Tepe. "Richtig ist, Schulen ab einem Inzidenzwert von weniger als 50 Neuinfektionen in einer Woche in einem Landkreis wieder auf die Öffnung vorzubereiten", so die GEW-Chefin. Mit dem Modell des Wechselunterrichts könnten die Schulen auf unterschiedliche Herausforderungen entsprechend der personellen und räumlichen Situation vor Ort Lösungen entwickeln. Entscheidend sei, dass die Zahl der Schüler in den Klassen halbiert werde und feste Gruppen gebildet würden, sagte Tepe. Sie warnte davor, "dass die Akzeptanz der Beschlüsse von Bund und Ländern bei allen an Schule Beteiligten sinkt, wenn die Länder wie bisher auch bei vergleichbaren Inzidenzzahlen unterschiedliche Maßnahmen ergreifen".
Foto: Abgeschlossenes Schultor (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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