Berlin - Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat Kritik der AfD am Einsatz der Polizeikräfte bei der Demonstration gegen die Corona-Politik der Bundesregierung in Berlin-Mitte zurückgewiesen. "Wenn die AfD mit einem Polizeieinsatz unzufrieden ist, ist dies jedenfalls ein wichtiges Indiz dafür, dass die Polizei alles richtig gemacht hat", sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

"Wie wenig Ahnung muss man eigentlich von solchen Situationen haben, um auf die Idee zu kommen, dass die Kräfte eine Konfrontation suchen?". Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hatte der Polizei vorgeworfen, womöglich die Konfrontation mit Demonstranten gesucht zu haben, die in Berlin in der Nähe des Bundestages gegen die Corona-Einschränkungen demonstrierten. "Ich habe schon seit langem nicht mehr so eine aggressive Grundeinstellung bei der Polizei gesehen", sagte er am Mittwoch am Rande der Bundestagsdebatte zum Infektionsschutzgesetz. Friedliche Demonstranten würden mit Wasserwerfern beschossen.

Wendt sagte dazu: "Die Einsatzkräfte sind besonnen und zurückhaltend vorgegangen, sie haben mit unendlicher Geduld zum Gehen aufgefordert, nachdem die Versammlung beendet war." Der Wasserwerfer-Einsatz sei "als notwendige Folge auch verhältnismäßig" gewesen, weil viele Menschen nicht bereit gewesen seien, den polizeilichen Anordnungen zu folgen. "Dabei wurde gerade nicht der sogenannte Wasserstoß angeordnet, vielmehr wurden die Teilnehmenden lediglich mit Wasserregen daran erinnert, dass es Zeit ist, den Ort zu verlassen."

Foto: Corona-Protest am 18.11.2020 (über dts Nachrichtenagentur)

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