Berlin - Die Grünen wollen in diesem Bundestagswahlkampf gezielt Senioren ansprechen. "Wir werden diesmal unabhängig von Ost und West eine Kampagne gezielt auch für die Generation über 60 machen, das ist für uns neu", sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner dem "Spiegel".

Es gehe um eine andere Ansprache. Die Partei wolle etwa "herausstellen, dass es beim Klimaschutz auch um Politik für die Enkel geht". Man werde auf Bildern auch Lebenswelten der Älteren abbilden, nicht nur der jungen Großstädter und "erstmals gezielt Anzeigen in Magazinen schalten, die eher von Älteren gelesen werden", sagte Kellner, der für den Wahlkampf verantwortlich ist. Die Grünen setzten außerdem auf Kandidaten, die in der Zielgruppe gut ankämen: "Claudia Roth zum Beispiel hat auf ältere, junggebliebene Menschen eine enorme Ausstrahlung und genießt hier viel Unterstützung."

Als Lektion aus der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, bei der die Grünen hinter den Erwartungen zurückblieben, wollen die Grünen sich nicht zu sehr auf reinen Klimaschutz fokussieren. "Wir müssen mit der Frage des sozialen Ausgleichs beim Klimaschutz stärker durchdringen", sagte Kellner. Zudem müssten die Grünen auch andere Themen nach vorn stellen, wie den Mindestlohn oder Bildungspolitik: "Das wäre die zweite Lehre: Wir müssen die volle Breite unserer Themen an die Menschen bringen."

Foto: Grünen-Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)

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