Brüssel - Der Grünen-Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky hat die Bundesregierung aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass der Kremlkritiker Alexej Nawalny so schnell wie möglich aus Russland ausgeflogen wird. "Wir müssen trotz der Verlegung Nawalnys in ein Gefängniskrankenhaus alles Erdenkliche tun, um ihn aus dem Land zu holen", sagte Lagodinsky dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagausgaben).
"Nawalny ist in Lebensgefahr, solange er dem Willen der russischen Machthaber schutzlos ausgeliefert ist." Der Kremlkritiker war nach seiner Vergiftung mit einem Nervenkampfstoff im vergangenen August nach Berlin ausgeflogen und dort behandelt worden. Außenminister Maas (SPD) wollte am Montag nicht konkret auf die Forderung Lagodinskys eingehen. Man sei aber im Kontakt mit dem Team Nawalnys, sagte Maas nach einer Videositzung der EU-Außenminister.
Auf Details dieser Gespräche ging er nicht ein. Der in der Sowjetunion geborene Europa-Abgeordnete Lagodinsky fürchtete, dass die russische Führung Nawalny jetzt zwar behandeln, ihn danach aber wieder in Lebensgefahr bringen werde. "Wir dürfen nicht zulassen, dass ein lebensgefährliches Jo-Jo mit Nawalnys Gesundheit gespielt wird", sagte Lagodinsky, der Nawalny seit Jahren kennt.
Foto: Fahne von Russland (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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