Berlin - Der Grünen-Klimaexperte Oliver Krischer sieht in den Gesprächen zu einer Ampel-Koalition eine positive Botschaft in Richtung der Weltklimakonferenz in Glasgow, die am Sonntag beginnt. "Mit der Sondierungs-Vereinbarung zu einem vorgezogenen Kohleausstieg sendet Deutschland ein starkes Signal nach Glasgow", sagte Krischer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Eine Ampel-Koalition werde eine verlässliche und wirksame Klimapolitik betreiben, die zeige, wie einem großen Industrieland die schwierige Transformation gelingt und dabei auch Vorbild für ähnliche Staaten sein könne. "Machen statt reden" sei der entscheidende Unterschied zur Vorgängerregierung. Krischer, der für die Grünen die Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Klima leitet, mahnte, dass das Zeitfenster für effektive Maßnahmen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs immer kleiner werde. Die Welt sei sechs Jahre nach dem historischen Abkommen von Paris weit von einem Pfad zu 1,5 Grad Erwärmung entfernt. "Es geht jetzt darum, rasch ins Handeln zu kommen und geeignete Maßnahmen für mehr Klimaschutz auf den Weg zu bringen", sagte Krischer. "Deutschland muss dabei eine Vorbildrolle einnehmen." Der Erfolg der Weltklimakonferenz in Glasgow hänge davon ab, inwieweit es gelingt, neue, ambitioniertere und verlässliche Klimazusagen, insbesondere der großen Emittenten, zu erreichen, erklärte der Experte für Klimapolitik. Außerdem müsse die Gebergemeinschaft mehr Geld für die Klimafinanzierung zur Verfügung stellen und die Finanzierungslücke auf der COP26 schließen.

Foto: Windräder bei Tantow in Brandenburg (über dts Nachrichtenagentur)

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