Berlin - Die Grünen-Klimaexpertin Lisa Badum hat sich zufrieden mit der Einigung der UN-Klimakonferenz gezeigt, aber gleichzeitig die Rolle Deutschlands in Glasgow kritisiert. "Erstmals bekennen sich 197 Länder zum notwendigen Ende der fossilen Treibstoffe und zum Einleiten eines weltweiten Kohleausstiegs", sagte Badum dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Ob die Klimakonferenz nun trotz "weicher Erklärungen" wirklich zum "Wendepunkt" wird, werde schon das nächste Jahr zeigen. Dies gehe nur mit einer starken Rolle Deutschlands und Europas, "die bei dieser COP nicht gegeben war", kritisierte die Grünen-Politikerin. "Deutschland braucht eine Klimaregierung, die die internationalen Erklärungen auch bei uns umsetzt: Kohleausstieg 2030, Aus des Verbrenners, Auslaufen der Finanzierung, auch von fossilen Gasprojekten im Ausland." Alle Parteien hätten eine drängende Verantwortung für Einhaltung des 1,5-Grad-Pfads.

Badum fügte hinzu: "Die EU kann nur glaubwürdig sein, wenn die Kommission Investitionen in Atomenergie und fossiles Gas nicht als nachhaltig deklariert und eine wirklich grüne Taxonomie für den Finanzmarkt aufsetzt." Die USA und China hätten sich nun endlich erstmals gemeinsam zum Klimaschutz und zur Zusammenarbeit in diesem Bereich als die beiden weltweit größten CO2-Emittenten gezeigt. "Nun muss China dringend sein Zwischenziel 2030 nachschärfen und die USA ihre weltweite Verantwortung bei der Klimafinanzierung wahrnehmen", sagte Badum dem RND. Die UN-Klimakonferenz in Glasgow, die am Samstag zu Ende ging, hat die Staaten der Welt zum ersten Mal dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die am Samstag gebilligte Erklärung von rund 200 Staaten fordert zudem, "ineffiziente" Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen.

Foto: Grünen-Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)

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