Wiesbaden - Hessens stellvertretender Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Grüne) hat seine Partei aufgefordert, bei den anstehenden Gesprächen auch eine Jamaika-Koalition im Bund nicht auszuschließen. "Es ist gut und ausdrücklich richtig, dass wir alle rechnerisch möglichen Varianten durchsondieren", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben).

"Natürlich liegt die Ampel momentan vorne, weil die SPD und vor allem die Grünen die Wahlgewinner sind und die Union der Wahlverlierer ist." Aber man sollte sich auf keinen Fall zu klein machen. "Es ist immer gut, wenn man in Verhandlungssituationen sagen kann: Ich könnte auch anders." Al-Wazir fügte hinzu: "Außerdem haben wir eine Riesenaufgabe, dass das jetzt auch wirklich ein Erfolg wird." Das werde noch eine Heidenarbeit. "Wir sind zwar so stark wie nie und haben auch einen so starken Auftrag für Klimaschutz wie nie." Aber am Ende hätten die Grünen 14,8 Prozent der Stimmen geholt. "Der Punkt wird sein, wie man das in eine Regierungspolitik übersetzt mit Parteien, die in vielen Punkten unterschiedliche Haltungen haben." Denn es müsse beim Klimaschutz auf jeden Fall etwas passieren. Auf die Frage, ob es eine Katastrophe wäre, wenn am Ende eine Jamaika-Koalition stünde, antwortete der Grünen-Politiker: "Eine Katastrophe wäre, wenn es am Ende eine Große Koalition mit Olaf Scholz als Kanzler und Armin Laschet als Vizekanzler gäbe." Al-Wazir und die hessischen Grünen koalieren in Wiesbaden mit der CDU.

Foto: Wahlplakate von Grünen, SPD und FDP zur Bundestagswahl 2021 (über dts Nachrichtenagentur)

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