Berlin - Linken-Politiker Gregor Gysi hat seine Partei nach dem schwachen Abschneiden bei der Bundestagswahl zu einer klareren Positionierung aufgefordert. "Man weiß gar nicht, wofür die Partei steht", sagte er am Samstag dem Deutschlandfunk.
"Steht sie nun für den Kurs oder für jenen Kurs oder für diesen Kurs et cetera." Man brauche eine andere Methode, wenn es keine Spaltung geben soll. Man brauche Mehrheitsentscheidungen, so Gysi. "Dann muss die Bevölkerung und auch die Medien, auch der Deutschlandfunk, immer wissen, aha, das ist die Mehrheitsmeinung der Partei und das ist die Minderheitsmeinung der Partei. Das ist in den letzten Jahren überhaupt nicht deutlich geworden", machte er deutlich.
Man habe sich mit den vielen verschiedenen Meinungen abgefunden. "Die eine sagt die Meinung, der andere sagt die andere Meinung, und man macht gar keine Abstimmung darüber. Egal ob ich Flüchtlinge nehme, ob ich bestimmte soziale Fragen nehme, ob ich ökologische Fragen nehme, friedenspolitische Fragen nehme, man hat sich einfach damit abgefunden, und so entstand ein völlig wirres Bild", argumentierte Gysi.
Das werfe er sich auch selbst vor. "Ich werfe mir auch vor, dass ich nicht darauf bestanden habe, dass die Ostidentität aufrechterhalten wird und dass ich auch nicht die Auseinandersetzung gesucht habe und gesagt habe, wir brauchen klare Mehrheitsverhältnisse. Und das muss sich jetzt ändern", verlangte der Ex-Linksfraktionschef.
Foto: Linkspartei-Logo auf Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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