Berlin - Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi sieht für eine rot-grün-rote Regierungskoalition keine unüberwindbaren Hürden. Sollte es zu Sondierungsgesprächen zwischen SPD, Grünen und Linken kommen, wäre die außenpolitische Haltung seiner Partei nicht das Problem, sagte er dem "Spiegel".
Als Beispiele nannte Gysi das Verhältnis zur NATO, zur Europäischen Union oder die transatlantischen Beziehungen. Zu Forderungen aus SPD und Grünen, die Linke solle als Bedingung für eine Koalition unter anderem ein Bekenntnis zur NATO ablegen, sagte Gysi, Bekenntnisse gehörten eher in die Kirche. Man wolle zwar in der Zukunft die NATO durch ein Bündnis ersetzen, welches Russland mit einschließe, es sei aber für die kommende Legislaturperiode nicht das Ziel, die NATO aufzulösen. Gysi äußerte die Vermutung, dass die SPD die Linke nur benutze, um die FDP "weichzukneten", weil die Sozialdemokraten eine Koalition mit den Liberalen anstrebten.
"Wenn man einen sozialökologischen Wandel will, wird es mit der FDP nicht gehen", so Gysi. "Wenn SPD und Grüne den Wandel wollen, müssen sie mit uns gehen."
Foto: Gregor Gysi (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: