Berlin - Grünen-Chef Robert Habeck hat die Diskussion um Kurzstreckenflüge abermals kritisiert. "Es ist maßlos übertrieben, die gesamte klimapolitische Debatte auf Kurzstreckenflüge zu konzentrieren", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Beim Fliegen seien in der vergangenen Woche ein paar Argumente durcheinandergeraten. Klimaschutz dürfe nicht zu einer "Lebensstilfrage" gemacht werden. "Wenn wir in diese Dimension abgleiten, dann kann man nicht mehr rational diskutieren, geschweige denn Lösungen finden", sagte er. Die Grünen hätten nichts gegen niedrige Preise, sofern umweltschädlicher Konsum nicht mit Steuergeldern subventioniert werde.

Anders als die FDP wollten die Grünen nicht alles nur über den Preis steuern. "Sonst würden bestimmte Formen von Mobilität und Konsum tatsächlich zu einem Luxusgut", so der Parteivorsitzende. "Nur wenn wir Klimaschutz sozial gestalten, wird der gesellschaftliche Konsens dafür 25 Jahre lang halten." Der Mobilitätsexperte und Soziologe Andreas Knie bewertete das Vorhaben der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, Kurzstreckenflüge langfristig überflüssig zu machen, unterdessen als sehr realistisch.

"Wir brauchen keine innerdeutschen Flüge. Aus Klimaschutz-Gründen, aber auch aus ökonomischer Sicht kann man locker aufs Fliegen verzichten. Deshalb wäre es gut, wenn man ein einheitliches Verbot einführen würde", sagte er dem Nachrichtenportal Watson.

Foto: Passagiere vor Informationstafel am Frankfurter Flughafen (über dts Nachrichtenagentur)

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