Berlin - Grünen-Chef Robert Habeck sieht im Moment Spielraum für Lockerungen allenfalls bei Schulen und Kitas, nicht aber zum Beispiel beim Einzelhandel. Auch wenn er den Druck, den viele Ladenbesitzer machten, verstehe, würde er bei Lockerungen mit den Kindern anfangen, sagte Habeck in der Sendung "Frühstart" von RTL und n-tv.

"Das Ganze muss kombiniert werden mit massenweisen, günstigen, umsonst verfügbaren Tests." Die Testkapazitäten müssten so steigen, dass Lehrer und Schüler "zwei-, dreimal die Woche mindestens" getestet würden. "Dann kann man sicherlich auch weitere Öffnungsschritte machen." Habeck warnte, darüber hinaus dürfe man wegen "einer oder zwei Wochen" Ungeduld keinen weiteren, wochenlangen Lockdown riskieren.

Er stehe da eher an der Seite der Kanzlerin als an der vieler Ministerpräsidenten. "Wir sollten die einigermaßen stabile Situation, die wir haben, nicht verspielen, indem wir uns jetzt, weil wir zu ungeduldig werden, in diese dritte Welle reinkatapultieren." Der Grünen-Vorsitzende sprach sich außerdem dafür aus, mit der Inzidenz von unter 70 nicht bereits wieder eine neue Zielzahl für Lockerungen zu definieren. "Wenn sich die Ministerpräsidentenkonferenz ernst nimmt, dann muss sie zumindest gut begründen, warum das, was vor vier Wochen galt, mit einmal nicht mehr gelten soll. Sonst verliert man das Vertrauen, dass die Beschlüsse von soliden Grundlagen gefällt werden."

Foto: Kita (über dts Nachrichtenagentur)

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