Berlin - Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine stärkere Kontrolle des Online-Handels in Deutschland, um für mehr Produktsicherheit für Verbraucher und Steuergerechtigkeit im Handel zu sorgen. "Die in den Bundesländern zuständigen Behörden ziehen lieber im stationären Handel Proben als Online-Testkäufe vorzunehmen", sagte Vize-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).

"Wir brauchen hier zentrale Strukturen, die eine Überwachung des weltweit agierenden Online-Handels ermöglichen." Die Aufgabenverteilung der Marktüberwachung, die in jedem Bundesland bei einer anderen Behörde liege, müsse ein Ende haben. Um eine bessere Kontrolle zu ermöglichen, müssten außerdem sowohl der Zoll also auch die Marktüberwachung digitaler werden, so der stellvertretende HDE Hauptgeschäftsführer weiter. Und das nicht nur in Deutschland. Sonst könnten die Behörden mit dem Wachstum im weltweiten Onlinehandel nicht Schritt halten. Hier sieht Tromp auch die künftige Bundesregierung in der Pflicht: "Die digitale Ertüchtigung des Zolls und der Marktüberwachung muss Teil des Koalitionsvertrags einer neuen Regierung werden", fordert er. Bis Ende des Jahres rechnet der Handelsverband Deutschland mit Umsätzen im Onlinehandel von insgesamt 87,1 Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer). "Das wäre noch einmal ein Plus von knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", so Tromp.

Foto: Zoll (über dts Nachrichtenagentur)

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