Wiesbaden - Im 1. Quartal 2021 sind die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland gegenüber dem 1. Quartal 2020 um 7,5 Prozent gesunken. Dies ist der erste Umsatzrückgang des zulassungspflichtigen Handwerks im 1. Quartal eines Jahres seit 2013, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Freitagmorgen mit.
Demnach waren Ende März 2021 im zulassungspflichtigen Handwerk 1,7 Prozent weniger Personen tätig als Ende März 2020. In allen Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks wurden im 1. Quartal 2021 niedrigere Umsätze als im Vorjahresquartal erwirtschaftet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie erst am Ende des 1. Quartals 2020 begannen und die Ergebnisse des 1. Quartals 2020 davon noch kaum betroffen waren. Den größten Umsatzverlust verzeichneten die Handwerke für den privaten Bedarf (-23,0 Prozent).
Hauptbetroffene des Rückgangs sind dabei die Friseurunternehmen (-37,4 Prozent), bei denen es zu größeren Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie kam, so die Statistiker. Auch beim Bauhauptgewerbe (-15,9 Prozent) gab es größere Umsatzrückgänge. Dabei sind die gewichtigsten Gewerbezweige des Bauhauptgewerbes - Maurer und Betonbauer, Straßenbauer (-17,9 Prozent) - nach fünfjährigen Umsatzsteigerungen im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder gesunken. Die Ursachen dürften in Rohstoffengpässen, teureren Baurohstoffen und schlechteren Witterungsbedingungen im Vergleich zum Vorjahresquartal liegen.
Auch das Lebensmittelgewerbe (-9,8 Prozent) meldete einen stärkeren Umsatzeinbruch. Besonders die Konditoreien (-20,8 Prozent) erwirtschafteten deutlich weniger. Das Ausbaugewerbe (-5,7 Prozent), die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (-3,1 Prozent), das Kraftfahrzeuggewerbe (-5,6 Prozent) und das Gesundheitsgewerbe (-3,3 Prozent) verzeichneten vergleichsweise geringere Umsatzeinbußen. Innerhalb des Kraftfahrzeuggewerbes kam es bei den Zweiradmechanikern (+26,9 Prozent) zu deutlichen Umsatzsteigerungen, dem entgegengesetzt stehen Umsatzverluste bei den Kraftfahrzeugtechnikern (-6,6 Prozent).
Insgesamt konnten nur drei der veröffentlichten Gewerbezweige des zulassungspflichtigen Handwerks ihren Umsatz steigern. In fünf von sieben Gewerbegruppen waren Ende März 2021 weniger Personen tätig als Ende März 2020. Die Beschäftigung nahm in den Handwerken für den privaten Bedarf (-7,5 Prozent) am stärksten ab. Die Stärke des Rückgangs ist wie beim Umsatz auf die Friseurunternehmen (-9,2 Prozent) zurückzuführen.
Das Bauhauptgewerbe (+0,2 Prozent) und das Ausbaugewerbe (+0,3 Prozent) steigerten die Zahl der Beschäftigten minimal, trotz Umsatzverlusten.
Foto: Fliesenleger (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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