Berlin - Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, fordert vor dem Bund-Länder-Treffen am Mittwoch einen Strategiewechsel. "Aus Sicht des Handwerks braucht es im Umgang mit der Corona-Pandemie einen Politikwechsel, der mit einer veränderten Perspektive einhergeht", sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

"Wir müssen weg von einem reaktivem und situativem Handeln, das bislang die Strategie von Bund und Ländern geprägt hat, und hin zu einem evidenzbasierten, planbaren und damit gestaltenden Vorgehen." Der Handwerkspräsident fordert dabei eine Öffnungsstrategie mit bundesweit einheitlichen Kriterien. "Dabei kann nicht allein der Inzidenzwert entscheidend für Öffnungsschritte sein, sondern es müssen weitere Kriterien wie etwa der R-Wert, die Intensivbetten-Belegung in Krankenhäusern, der Impffortschritt, die Verfügbarkeit von Schnell- und Selbsttests oder lokal begrenzte Infektionscluster berücksichtigt werden", sagte Wollseifer. Auch müssten die Test-Kapazitäten ausgeweitet, weitere technische Möglichkeiten zur Infektionsnachverfolgung geschaffen und das Impfen beschleunigt werden. Es gehe um den Wohlstand und die Zukunftsfähigkeit Deutschlands sowie um die wirtschaftliche und soziale Existenz hunderttausender Betriebe, mahnte Wollseifer. "Das derzeitige Einfrieren großer Teile des wirtschaftlichen Lebens in Deutschland kann nur eine Ausnahmesituation sein - und kein Dauerzustand." Auch die Gesundheit der Betriebe sei wichtig. "Um eine Gesundung auch unserer Betriebe zu ermöglichen, muss Politik wirtschaftliches Leben wieder zulassen, wo immer das epidemiologisch verantwortbar und bei höchstmöglichem Gesundheitsschutz gewährleistet ist", sagte der Handwerkspräsident.

Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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