Magdeburg - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat in der Diskussion um Wahlerfolge der AfD die SPD kritisiert. "Ich kann nicht allein die Prozente bringen, die die AfD uns abgenommen hat, wenn Parteien wie die SPD um die zehn Prozent liegen", sagte er dem Nachrichtensender "Welt".

Die SPD sei eine Volkspartei gewesen und die CDU als "einzige übriggeblieben". Es könne nicht die "Aufgabe eines Mannes und einer Partei sein, das Problem in Sachsen-Anhalt und in Deutschland mit der AfD zu lösen". Der Ministerpräsident kritisierte im Vorfeld der Landtagswahl auch den Rest der politischen Konkurrenz: "Ich muss die Frage stellen an die Parteien, die mich kritisieren: Wo sind denn deren Zahlen, damit wir der AfD das Wasser abgraben?" In Umfragen zur Landtagswahl lag die CDU zuletzt bei knapp unter 30 Prozent, die AfD bei um die 25 Prozent, während die beiden Koalitionspartner von Haseloff, Grüne und SPD, bei rund zehn Prozent verortet würden. "Wenn die um zehn Prozent rumdümpeln, was soll ich dann alleine in der politischen Mitte machen?", so Haseloff.

Die politische Konkurrenz müsse stärker werden, "damit wir insgesamt als demokratische Parteien die AfD zurückdrängen und auch eine klare Kante zeigen". Immer auf die anderen zu zeigen, "wenn du selber im Prinzip nichts auf die Matte zu bringen", sei zu wenig. Zur Situation der CDU sagte er: "Wir haben relativ gute Umfragewerte und wenn das auch die Wahlergebnisse werden, dann sind wir besser, als derzeit die Bundesergebnisse sind."

Foto: Reiner Haseloff (über dts Nachrichtenagentur)

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