Berlin - Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, fordert eine Abweichung von der starren Impfreihenfolge. "Wir brauchen mehr Tempo beim Impfen. Drei Millionen Dosen liegen ungenutzt in den Impfzentren herum", sagte Weigeldt der "Bild".

Und dennoch werde starr an der Impfreihenfolge festgehalten, unabhängig davon, ob die Menschen ihre Termine verstreichen lassen oder nicht. "Und die Länder blockieren", fügte er hinzu. Weigeldt verlangte, die Hausärzte schneller einzubeziehen und Impfstoff jetzt in die Praxen zu schicken.

Zugleich sprach sich der Mediziner für Abweichungen von der Impfreihenfolge aus. "Die Priorisierung war sinnvoll und vernünftig, um insbesondere den besonders gefährdeten Menschen in den Pflegeheimen eine schnelle Impfung zu ermöglichen. Selbstverständlich halten wir uns als Leitlinie weiterhin an die Priorisierung auch beim Impfen in den Praxen." Wenn es Abweichungen gebe, seien diese "flexibel, begründet und pragmatisch".

Weigeldt warnte Politiker wie den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach davor, Hausärzte deshalb "unter den Generalverdacht von Schummelei und Vetternwirtschaft" zu stellen. Das sei "perfide".

Foto: Impfung (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: