Berlin - Die Zahl der Beschäftigten, bei denen Hautkrebs als Berufskrankheit anerkannt wurde, ist in den vergangenen fünf Jahren um 70 Prozent gestiegen. Das zeigen Zahlen der Deutschen Unfallversicherung, die aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken an die Bundesregierung hervorgehen, über die "Zeit-Online" berichtet.
Im vergangenen Jahr wurde demnach in 6.645 Fällen Hautkrebs als Berufskrankheit anerkannt, ausgelöst durch arbeitsbedingte UV-Strahlung. Im Jahr 2015 waren es noch 3.897 Fälle gewesen. Damit rangiert Hautkrebs inzwischen kurz hinter Schwerhörigkeit als häufigster Grund für eine Berufskrankheit. Vor allem Menschen, die sehr viel im Freien arbeiten, sind betroffen: Arbeitende in der Land- und Forstwirtschaft und auf dem Bau, in der Wasserversorgung und der Abfallentsorgung.
Fast jeder achte Beschäftigte gibt an, mehr als die Hälfte der Arbeitszeit im Freien zu arbeiten. Etwa zwei Drittel der Krankschreibungen entfielen auf Männer, wie die Daten zeigen. Eigentlich sind Arbeitgeber verpflichtet, ihre Mitarbeiter vor zu viel Sonne und extremen Temperaturen zu schützen. Die Linken-Politikerin und Bundestagsabgeordnete Jutta Krellmann fordert daher eine verpflichtende Arbeitsschutzerklärung.
"Arbeitgeber müssten dann jährlich den Aufsichtsbehörden mitteilen, was sie für den Arbeitsschutz tun. Das geht digital wie bei der Steuererklärung. Die Kontrollbehörden hätten endlich Anhaltspunkte, wo sie genauer hinschauen müssen", sagte Krellmann.
Foto: Bauarbeiter (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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